Liebe Freunde und Förderer,

heute möchten wir Erfolgsgeschichten junger Menschen in Litauen mit Ihnen teilen. Diese jungen Erwachsenen haben eins gemeinsam: sie haben mithilfe des PATRIA-Programms ihren Ausbildungsweg gefunden und konsequent verfolgt. Und ihr Lob ist: „Ohne die Unterstützung von PATRIA hätte ich meine Ziele nie erreicht.“ Aleksandras wäre nie Filialleiter geworden, Svetlana hätte keinen Führerschein…. Nutzen Sie die Gelegenheit, diese und andere junge Litauer bei der Reise vom 6. bis 9. September 2023 persönlich kennenzulernen! Unser Vorstandsteam würde sich sehr über Ihre Reisebegleitung freuen. Mehr Infos – siehe unten im Rundbrief.

PATRIA hatte einige „Alumnis“ (Ehemalige) zum PATRIA-Camp im September 2022 eingeladen. Sie berichteten von ihrem Werdegang und beantworteten die Fragen der Camp-Gruppe. Otmar Debald und Jurate Bogacz nutzten die Gelegenheit, die Aussagen von einigen Alumnis zu dokumentieren. Lesen Sie hier die berührenden Statements dieser jungen Litauer, die alle für die Unterstützung durch das PATRIA-Programm sehr dankbar sind. Diese Geschichten ermutigen unser Vorstandsteam und die PATRIA-Organisation vor Ort, weiterzumachen mit unserer Ausbildungsbegleitung für junge Menschen, die von ihrem Elternhaus keine solche Unterstützung erfahren.

Aleksandras: „Ohne harte Arbeit, ohne Motivation, aber auch ohne Kommunikation kannst Du keine ehrgeizigen Ziele erreichen.“

Aleksandras arbeitet als Filialleiter bei Bite Lietuva, einem der größten Telekommuni-kationsunternehmen Litauens.  

Frage einer Teilnehmerin: was würdest Du uns raten, um unsere Ziele zu erreichen?

„Du musst den ersten Schritt selbst machen. Du musst aus Deiner Komfortzone heraustreten. Ich bin Inga von PATRIA sehr dankbar. Sie hat gesehen, welche Fehler ich anfangs gemacht habe, und hat mich gefordert. Mir hat auch geholfen, im PATRIA-Netzwerk andere Geschichten, andere Erlebnisse zu hören. Ich kann bei PATRIA auch über mein privates Leben sprechen. Das ist mir sehr wichtig. Ich habe von Inga einen Satz gelernt, den ich auch meinen Freunden und Mitarbeitern sage: „Ich kann Dir einen Rat geben, aber die Entscheidung, was Du tun musst, musst Du am Ende selbst fällen“.

Wir kennen Aleksandras nun seit 6 Jahren. Er hat eine wunderbare Entwicklung genommen. Er wirkt wie ein Fels in der Brandung, mit viel Selbstvertrauen und einer positiven Ausstrahlung. Im Beruf trägt er nun Verantwortung für mehrere Mitarbeiter. Man spürt, dass er sich der Verantwortung bewusst ist und seine Erfahrung auch gerne weitergeben möchte.

Im PATRIA-Camp in Kaunas September 2022

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Akvilé: „Eure Unterstützung und Erwartung waren sehr wichtig für mich, mein Studium erfolgreich abzuschließen“.

Akvile hat im Sommer 2022 ihr Bachelor-Studium in Betriebswirtschaft (Marketing und Kommunikation) abgeschlossen.

„Ihr (Otmar und Jurate) habt mir letztes Jahr sehr geholfen, indem ihr deutlich Eure Erwartung formuliert habt, dass ich mein Studium nach meiner Auszeit und bis dahin ohne Idee für ein Thema der Bachelor-Arbeit abschließen muss. Ihr habt mir einige Ideen für meine Bachelor-Arbeit gegeben und habt mir angeboten, mich auch mit Gesprächen und Ratschlägen zur Bachelor-Arbeit zu unterstützen. Ich habe Euch damals versprochen, dass ich die Bachelor-Arbeit angehen und mein Studium beenden werde. Dieses Versprechen einzuhalten war für mich sehr wichtig. Ich wollte Euch nicht enttäuschen, weil Ihr so viel für mich getan habt und an mich geglaubt habt… und jetzt bin ich sehr glücklich darüber, dass ich es geschafft habe.“

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Delianas: „Ich habe das PATRIA-Stipendium vier Jahre lang erhalten und bin sehr dankbar dafür“.

Delianas ist hochbegabt und hat in diesem Jahr sein Master-Studium in Chemie und Molekulare Wissenschaften erfolgreich abgeschlossen und hat nun angefangen, seine Doktorarbeit zu schreiben. Er sieht seine berufliche Zukunft in der Wissenschaft und der Forschung.

Otmar fragte Delianas: Die meisten Teilnehmer heute Abend verstehen nicht wirklich, was Du machst. Ich auch nicht so richtig…Du findest hier wenige, mit denen Du darüber reden kannst. Trotzdem kommst Du immer wieder zu unseren Camps. Du bist eine große Bereicherung und Inspiration für die anderen.

Was bedeutet es für dich, Teil dieses PATRIA-Netzwerks zu sein? Was bedeutet es für Dich, zu unseren Camps zu kommen?

 „Ich habe das PATRIA-Stipendium vier Jahre bekommen und bin sehr dankbar dafür. Ich komme hier her, auch um Euch meine Dankbarkeit auszudrücken. Ich bin kein Mensch mit breiten sozialen Kontakten, ich tue mich manchmal auch schwer damit, unter vielen Menschen zu sein. Hier komme ich gerne her. Ich höre hier auch Geschichten, die mich inspirieren. Geschichten, die mich anspornen. Wie auch andere junge Menschen lernen, ihren eigenen Weg zu finden.“

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Svetlana: „Dank PATRIA habe ich nun einen Führerschein.“

Was bedeutet das monatliche Stipendium (50 €) für Dich?„Das PATRIA-Stipendium hat mir wirklich dabei geholfen, besser zu planen und darüber nachzudenken, was ich brauche, was mir wirklich wichtig ist. Ich habe damit den Führerschein finanziert. Das war mein großes Ziel, das ich nun erreicht habe. Ich kann nun allein an die Ostsee fahren. Diese Freiheit bedeutet mir sehr viel.“

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Ema: „Ohne PATRIA hätte ich nicht mit dem Studium begonnen und wäre nicht Jahrgangsbeste nach dem ersten Studienjahr geworden.“

Wie war Dein Weg zu PATRIA?“ Ich musste die 6. Klasse wiederholen. Hatte eine Phase, in der ich nichts für die Schule gemacht habe. Ich habe kurz vor dem Abitur aufgegeben, war einige Jahre ohne Ausbildung berufstätig und habe dann in der Abendschule mein Abitur nachgeholt. Dann wieder in der Gastronomie gearbeitet.  Dann kam Corona. Ich wusste nicht weiter. Ich bekam eine Chance, im betreuten Wohnen einzuziehen und kam so in Kontakt mit PATRIA. Meine Betreuerin bei PATRIA hat mich davon überzeugt, dass ich studieren soll. Ich habe mich im letzten Jahr um das erhöhte PATRIA Stipendium beworben und erhalten.  Jetzt habe ich ein Jahr studiert und das erste Jahr als Jahrgangsbeste abgeschlossen. Ich möchte im Herbst ein Praktikum in Human Resources machen und später auch in HR arbeiten.“

Ema hat während des gesamten Camps eine wichtige Rolle eingenommen. Sie hat andere, vor allem jüngere und zurückhaltendere Teilnehmer, ermutigt, aktiv teilzunehmen oder mit uns zu sprechen. Obwohl sie noch selbst im Programm ist, wirkt sie bereits wie ein Coach oder eine Mentorin. Für Teilnehmer, die nicht gut Englisch sprechen hat sie dann auch für uns übersetzt.

Vom 6. bis 9. September 2023 reist unser Vorstandsteam wieder nach Litauen – reisen Sie mit! –  und lernen Sie diese tüchtigen, positiv gestimmten jungen Erwachsenen im PATRIA-Programm persönlich kennen. Die jungen Menschen freuen sich über den Austausch mit ihren Lebens-erfahrenen deutschen Förderern. Informationen zu der Reise gibt Ihnen Ingrid Debald unter der Rufnummer 069/743 09 064.

Wir hoffen, dass wir Sie mit den Geschichten von Aleksandras, Akvile, Delianas, Svetlana und Ema berühren und Ihnen gleichzeitig einen Eindruck der Arbeit des PATRIA-Teams vermitteln konnten.

In herzlicher Verbundenheit

Ihre Ingrid und Otmar Debald und Team

von „Kinder- und Jugendförderung in Litauen e.V.“

Und hier noch eine Meldung zum Schluss: in den leer-stehenden Häusern unseres Kinderdorfs in Marijampole wohnen seit einiger Zeit Flüchtlinge aus der Ukraine und erfüllen somit das Kinderdorf mit neuem Leben. Wie wir erfahren haben, funktioniert das Miteinander gut und unsere Kinderdorf-Familie in Haus 1 hat mit den Ukrainern harmonisch Weihnachten gefeiert. In Litauen leben zurzeit 70.000 Flüchtlinge aus der Ukraine, das sind 2.5 % der Bevölkerung (zum Vergleich: in Deutschland leben rund 1 Mio. ukrainische Flüchtlinge, das sind 1.3 % Anteil an der Bevölkerung).

Weihnachten Marijampole mit Ukrainern